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Herzblut: Radikal Verliebt (Review)
Artist: | Herzblut |
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Album: | Radikal Verliebt |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Punkrock |
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Label: | Dead Serious Recordings | |
Spieldauer: | 44:13 | |
Erschienen: | 26.07.2024 | |
Website: | [Link] |
Mit Plakatsprüchen lassen sich Stimmen (oder Hörer) einfangen. Was in der Politik (leider immer noch zu genüge) klappt, funktioniert auch in der Musik und so besingen HERZBLUT radikale Liebe in einer Bunten Welt („Bunt“). Aber trotzdem darf der angestaute Frust ab und zu rigoros ausgelebt werden, getreu dem Motto: „Wo gehobelt wird, da fallen Späne.“
Oder warum sollte es sonst Spaß machen zu „randaliern“?
Und obwohl über manches Thema auf „Radikal Verliebt“ durchaus gestritten werden darf, ist den Musikern zumindest ein Gespür für Ohrwürmer zu attestieren. Nummern wie „La Vida“, die das Leben mit tanzbarem Punkrock feiert, oder auch das treibende (aber klischeebehaftete) „Herzblut“ lassen sich zügig mitgrölen und setzen sich, dank gefälliger Riffs und knackiger Grooves schnell im Ohr fest.
Wenn aber HERZBLUT Punk anstatt Schlager propagieren (in „Herzblut“), dann schlagen sie sich selbst doch ein kleines Schnippchen.
Denn ist nicht ein Hauptmerkmal des musikalischen Feindbildes seine Einfachheit und Massentauglichkeit, ob gefälliger Melodien und gut verständlicher Texte?
Selbige Qualität trifft auf sämtliche Stücke von „Radikal Verliebt“ zu.
Aber „Watt Soll’s“? Der fatalistische Weltuntergangszug macht auch vor HERZBLUT nicht halt. Und darum wird der Verfall der Welt einmal mehr in massentauglicher Mitsing-Qualität auf Platte gebannt. Da hilft nur lebensfroher Fun-Punk („Lümmelinchen“), ehe der „Ku’damm“ am Ende doch nochmal arg schlageresk (und sogar mit Bläser-Einlagen) daher kommt.
Daher ist der „Adrenalin“-Spiegel am Ende leider nicht wirklich auf Anschlag, der titelgebende Disko-Punk-Verschnitt ändert das keineswegs.
FAZIT: Obwohl HERZBLUT mit „Radikal Verliebt“ ein Album voller Ohrwürmer vorlegen, ist die musikalische Nähe zum Schlagergarten an einigen Stellen doch präsenter als die propagierten Punkrock-Wurzeln. Spielerisch haben die Musiker hörbar Talent und Spaß an der Sache, das ändert aber wenig daran, dass von der heraufbeschworenen Radikalität so gut wie nichts zu erkennen ist, weder textlich noch musikalisch.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Radikal Verliebt
- Bunt
- La Vida
- Randaliern
- Herzblut
- Tollpatsch
- Watt Soll’s
- Nie Mehr BVG
- Schau Hoch
- Lümmelinchen
- Ku’damm
- Adrenalin
- Berliner Jungs (2020) - 5/15 Punkten
- Radikal Verliebt (2024) - 7/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Der Review Reviewer
gepostet am: 26.07.2024 |
Immer wieder beweist Musikreviews Inkompetenz und persönliche Schwäche, wenn nicht mal anhand eines Album Titels schon erkannt wird, das Radikal halt eben entschärft werden kann. Das ist ähnlich als würde man sagen, man sucht im Tofuschnitzel noch das Fleisch. Wer Randaliern als einen ernstzunehmenden Song beschreibt, hat offensichtlich kein Ironieverständnis. Auch hier finden wir wieder eher persönliche Defizite als professionelle Meinung.
2 von 10 Sternen |
Markus Drehnwitz
gepostet am: 01.08.2024 |
Rock Hard 8 von 10
Ox Fanzine 9 von 10 Die kann man auch eher ernst nehmen |